Offener Brief an die deutschen Journalisten, Pressevertreter und Medien
vom Jahr 2024
Ludwigshafen / Trier, den 29. Januar 2024
„Es gibt viele Möglichkeiten, der Wahrheit den Rücken zu kehren […] Ich für meinen Teil glaube eher, dass alles möglich wird in einer Gesellschaft, deren Handlungen nicht mehr von der öffentlichen Meinung kontrolliert sind.“
Zitat aus Nachbemerkung zum Buch „Der Tod ist mein Beruf“ von Robert Merle
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Jahr 2023 wurde die Jodsalzprophylaxe in Deutschland vierzig Jahr alt. Nach ihrer Ausweitung auf die gesamte Bundesrepublik im Jahr 1989 waren alle deutschen Bürger und Menschen, welche sich in Deutschland aufgehalten haben, diesem Großversuch dauerhaft unterworfen.
Trotz mehrfacher Ansprache im Jahr 2023 und davor hat niemand von Ihnen dieses Jubiläum gewürdigt, erwähnt oder öffentlich Fragen zu den Ergebnissen und Auswirkungen der Jodprophylaxe gestellt. Lediglich das österreichische Format Report24.news hat mit einem Gastbeitrag auf das Thema aufmerksam gemacht.
Wohl aber haben etliche von Ihnen die Pressemitteilung bzw. sogenannte Informationsinitiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 8. September 2023, "Wenn Salz, dann Jodsalz", abgedruckt bzw. veröffentlicht, ganz offensichtlich ohne zu den Hintergründen dieser Initiative bzw. der Jodsalzprophylaxe zu recherchieren und deren Ergebnisse zu hinterfragen.
Diese beachtenswerte journalistische Nichtleistung ist nicht nur frappierend nachlässig und verantwortungslos, sie wirft leider auch erneut die Frage auf, ob der deutsche Journalismus seiner Rolle als Kontrolle der Macht und Mächtigen in diesem Land, hier exemplarisch genannt der Exekutive BMEL bzw. der sie treibenden Kraft und Defacto-Exekutive Arbeitskreis Jodmangel e.V., nachkommt.
Die Unterzeichner dieses offenen Briefes äußern hiermit die Hoffnung, dass das Jahr 2024 somit eine Wende bringt und Sie die Ignoranz zum Thema aufgeben und aus der Mauer des Schweigens heraustreten, welche Legislativen, Exekutiven und mächtige Lobbyverbände und Defacto-Exekutiven wie der Arbeitskreis Jodmangel e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. um das Thema Ergebnisse der Jodprophylaxe gebaut haben.
Hier noch einmal die wesentlichen Fakten:
Seit 40 Jahren wird in Deutschland jodiertes Salz eingesetzt. Die EU ermöglichte mit der Richtlinie 70/524/EWG des Rates zudem den Einsatz von jodierten Futtermittelzusätzen in der Größenordnung eines möglichen Jodtransfers von bis zu 10 mg Jod pro Liter Milch. Die sogenannte Jodprophylaxe in Deutschland besteht damit aus 5 Komponenten
1.) Eine nicht gekennzeichnete und nicht quantifizierte, faktische Zwangsjodierung sämtlicher Konsumenten von Lebensmitteln tierischen Ursprungs.
2.) Ein nicht gekennzeichneter Einsatz von jodiertem Salz beim Absatz loser Ware wie z.B. Backwaren und Wurstwaren.
3.) Ein nicht gekennzeichneter Einsatz von jodiertem Salz im Gaststättengewerbe und in der Gemeinschaftsverpflegung.
4.) Ein nur zum Teil gekennzeichneter Einsatz von jodiertem Salz bei der Herstellung verpackter Lebensmittel für den Einzelhandel.
5.) Ein aus Sicht des Verbrauchers freiwilliger Einsatz von jodiertem Speisesalz im Haushalt.
Im Zeitraum der gesamtdeutschen Jodprophylaxe ab 1989 ist die Anzahl der Menschen mit medikamentös behandelter Schilddrüsenerkrankung kontinuierlich gestiegen. Sie liegt aktuell bei ca. 20 % der Bevölkerung
(40 Jahre Jodsalzprophylaxe - soll es einfach so weitergehen?).
Seit dem Jahr 2000 wird jährlich der Arzneiverordnungsreport herausgegeben. In den Jahren 2000 bis 2018 stieg dementsprechend die Anzahl der von Apotheken zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgegebenen Fertigarzneimittel der Subgruppe ATC H03 (Schilddrüsentherapie) in der Bundesrepublik von ca. 16,5 Mio. Packungen auf ca. 27,5 Mio. Packungen (Große Anfrage Drucksache 17/9515). Allerdings liegen keine Daten zur privaten Krankenversicherung vor, die Anzahl liegt in Bezug auf die Gesamtbevölkerung daher um ca. 10% höher!
Kommen Sie endlich Ihrer Verantwortung nach!
Unterzeichner:
Dr. Timo Böhme, 67063 Ludwigshafen am Rhein, Neunkircher Straße 7, Autor des Buches „Chronik und Kritik zur Jodprophylaxe“ und der Initiative „40 Jahre Jodprophylaxe in Deutschland – Kampagne für Transparenz und Antworten“
Deutsche Selbsthilfegruppe der Jodallergiker, Morbus Basedow- und Hyperthyreosekranken, vertreten durch die Sprecherin Dagmar Braunschweig-Pauli M.A., Trier, Autorin u.a. des Buches „Jod-Krank: Der Jahrhundertirrtum“
(die SHG verfügt über mehr als 5000 Originalunterschriften gegen die Zwangsjodierung von Nahrungsmitteln, welche im Zeitraum der Jodprophylaxe gesammelt wurden)
Klauspeter Bungert, Trier, Autor u.a. des Buches „Fiktive Monologe krebskranker Frauen“